Digitale Relaunches in der Energiebranche: Zwischen Legacy-Systemen und Nutzererwartung
Ein Relaunch ist mehr als ein visuelles Update. In der Energiebranche betrifft er häufig gewachsene Infrastrukturen: Web-CMS, Tarifrechner, Kundenportale, Authentifizierungs-Mechanismen, interne Systeme (z. B. SAP IS-U), und externe Schnittstellen. Gleichzeitig steigen die Erwartungen an Nutzererlebnis, Performance und Zugänglichkeit.
Was auf den ersten Blick wie ein Designprojekt aussieht, entpuppt sich im Alltag als tiefgreifender Eingriff in ein komplexes digitales Ökosystem. Fehler in diesem Prozess sind nicht nur ärgerlich – sie führen mitunter zu Vertragsabbrüchen, Supportkosten oder sogar regulatorischen Problemen.
Die Rolle vom Testing im Relaunch-Prozess
Im Relaunch-Prozess wird Testing oft zu spät eingeplant. Häufig wird erst kurz vor dem Go-Live geprüft, ob „alles funktioniert“. Dabei ist strukturierte Qualitätssicherung von Anfang an zentral – als methodischer Prozess, der in jeder Phase andere Schwerpunkte setzt:
 Konzeptionsphase |
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 Designphase |
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Teststrategie, Risikoanalye, Testbare Anforderungen
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Accessibility, Responsiveness, kontextuelle Use-Cases
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 Entwicklungsphase |
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 Pre-Go-Live |
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Funktionale Tests, Schnittstellentests, Regression
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Explorative Tests, Lasttests, Cross-Device-Checks
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 Post-Go-Live |
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Monitoring, Hotfix-Validierung, Feedbackschleifen
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 Testing ist kein Abnahmewerkzeug – sondern ein Instrument, um frühzeitig Feedback aus echten Nutzungsszenarien in die Produktentwicklung zurückzuspielen.
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 Spezifische Test-Herausforderungen bei Energieversorgern
Basierend auf Erfahrungen aus unseren Projekten in der Energiebranche lassen sich einige wiederkehrende Testherausforderungen identifizieren:
 Schnittstellenvalidierung: Tarifrechner, Netzgebietsanfragen, Vertragsdokumente – viele Funktionen hängen an APIs, die beim Relaunch migriert oder angepasst werden müssen. Instabile Schnittstellen führen zu fehlerhaften Ausgaben oder Timeouts.
Performance in Hochlastzeiten: Energieportale erleben zyklische Zugriffsspitzen, etwa bei Tarifumstellungen oder Strompreisdebatten. Ohne Last- und Performance-Tests wird die Nutzererfahrung in diesen kritischen Momenten nicht abgesichert.
Barrierefreiheit: Besonders kommunale Energieversorger müssen BITV-konform sein. Barrierefreies Webdesign lässt sich nicht „nachträglich testen“, sondern muss im Projektverlauf aktiv geprüft und begleitet werden.
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Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Agentur - QA - Fachbereich
Erfolgreiches Relaunch-Testing setzt voraus, dass nicht nur die Qualitätssicherung funktioniert – sondern auch die Schnittstellen zwischen den Beteiligten. Denn: Ein Relaunch ist kein rein technisches Projekt.
Ein Relaunch betrifft UX, Corporate Design, Content, Datenarchitektur und die gesamte Markenwahrnehmung.
Gerade in regulierten Branchen wie der Energieversorgung kommt noch eine Schicht aus gesetzlichen Anforderungen, Legacy-Integration und operativer Umsetzbarkeit hinzu.
Für eine erfolgreiche Relaunch-Umsetzung braucht es eine enge Verzahnung von Konzeption, technischer Umsetzung und QA. In der Praxis hat sich die Zusammenarbeit zwischen Digitalagentur, Fachabteilung und Testing-Team bewährt – als agiles, reflektiertes Zusammenspiel auf Augenhöhe.
Ein Beispiel: In mehreren Projekten arbeiten wir bei Appmatics mit der Kölner Agentur Friendventure zusammen. Friendventure begleitet Unternehmen im gesamten Relaunch-Prozess – von Markenstrategie und UX-Konzeption über UI-Design bis zur technischen Entwicklung (z. B. mit Headless CMS oder Open-Source-Stacks wie TYPO3 oder Statamic).
Dabei sind aus QA-Sicht besonders drei Aspekte ihrer Herangehensweise relevant:
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Konzeption mit Fokus auf User und Systemlogik
Viele Relaunch-Projekte scheitern nicht an der Technik – sondern an fehlender Konsistenz in der Struktur: Menüs wachsen organisch, Seiten sind unlogisch verschachtelt, wichtige Funktionen sind versteckt. Friendventure geht konzeptionell strategisch vor und entwickelt Informationsarchitekturen, die Userziele mit redaktionellen Anforderungen und technischen Rahmenbedingungen vereinen.
Nutzerzentrierte Wireframes und Clickdummies
Mapping von redaktionellen Workflows auf CMS-Strukturen
Frühe Berücksichtigung von Accessibility & responsivem Verhalten
Gerade hier kann QA frühzeitig einsteigen – z. B. mit explorativem Testing auf Prototypenbasis oder der Validierung von Kontrasten und Bedienpfaden.
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Technische Umsetzung mit Testbarkeit im Blick
Eine technisch saubere Umsetzung ist nicht nur wartbar, sondern auch testbar. Friendventure achtet in der Entwicklung auf Modularität, Wiederverwendbarkeit und klare Komponentenlogik – ein entscheidender Vorteil für automatisiertes und manuelles Testing.
Klare Strukturierung von Templates und Frontend-Logik
Trennung von CMS-Daten, Logik und Präsentation
Komponentenbasierter Aufbau, der UI-Tests vereinfacht
Außerdem wird in gemeinsamen Projekten auf Continuous Integration (CI/CD) gesetzt, sodass QA-Prozesse direkt in den Deployment-Workflow eingebunden werden können – etwa durch automatisierte Regressionstests oder visuelle Snapshot-Tests.
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Gemeinsame Teststrategie als Bindeglied
Besonders wertvoll ist der methodische Schulterschluss zwischen Agentur und QA – z. B. durch gemeinsame Testplanung, klare Bug-Prozesse und synchronisierte Review-Sprints. Aus unserer Sicht ist das entscheidend für die Effizienz:
Keine doppelten Schleifen, weil Anforderungen spezifiziert werden
Schnelleres Feedback, weil Testdaten und Testszenarien bekannt sind
Besseres Verständnis, weil QA als Partner eingebunden ist
Agenturen wie Friendventure ermöglichen das durch ihre agile Arbeitsweise und transparente Kommunikation – zwei Eigenschaften, die im Relaunch-Kontext oft entscheidender sind als Tools oder Frameworks.
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 Lessons learned: Worauf es im Relaunch-Testing wirklich ankommt
Basierend auf typischen Stolperfallen in der Energiebranche hier fünf konkrete Learnings für Digitalverantwortliche:
Anforderungen testbar formulieren: Akzeptanzkriterien gehören in jede User Story. „Der Tarifrechner soll einfach sein“ ist kein Testziel – „Der User erhält in ≤5 Sekunden ein Ergebnis nach Eingabe von PLZ + Verbrauch“ dagegen schon.
Content ist testrelevant: Fehlende Alt-Texte, schlecht lesbare Tabellen oder fehlerhafte Formularvalidierung sind keine „Content-Bugs“, sondern echte Qualitätsmängel.
Testdaten vorbereiten: Anonymisierte Live-Datensätze oder synthetische Verbrauchsdaten sind unverzichtbar für realitätsnahes Testing – vor allem bei Tarif- oder Rechnungsmodulen.
UX-Tests nicht vernachlässigen: Was sich im Design gut anfühlt, scheitert oft in realen Nutzungskontexten: Zu viele Klicks, instabile mobile Navigation, schwer erkennbare Call-to-Actions. Explorative Tests helfen, das frühzeitig zu erkennen.
Automatisierung dort, wo sinnvoll: Nicht alles lässt sich automatisieren – aber Regressionstests für Formulare, Login, Navigation oder CMS-Vorschau sparen Zeit und erhöhen die Sicherheit bei Deployments.
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 Fazit: Relaunch Testing ist eine gemeinsame Verantwortung
Ein Relaunch ist kein rein technisches Projekt, sondern eine koordinierte Veränderung über Teams, Systeme und Ziele hinweg. Wer Testing als methodische Qualitätssicherung versteht – nicht als letzte Hürde vorm Go-Live – erhöht die Projektsicherheit signifikant.
Energieversorger, die Relaunches erfolgreich umsetzen, investieren nicht nur in UX und Design – sondern auch in Teststrategie, valide Feedbackschleifen und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Besonders effektiv: Projekte, in denen Agenturen wie Friendventure und QA-Partner wie Appmatics frühzeitig und strukturiert eingebunden sind.
Du planst einen Relaunch im Energieumfeld und möchtest das Testing strategisch aufsetzen oder die Umsetzung begleitet haben? Wir unterstützen Testing, das Friendventure Team bei Konzeption und technischerUmsetzung – tritt gerne in den Austausch mit uns.
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